Das Motionclick-Netzwerk

Initiative für gewaltfreies Pferdetraining

Auf dieser Seite findest Du Links zu Informationsseiten, Trainern, Kursangeboten und Netzwerken rund um das Thema Positive Verstärkung.

Hierbei werden ausschließlich von mir geprüfte Seiten und Angebote verlinkt, bei denen es sich meiner Einschätzung nach um zwangfreies, Training mit positiver Verstärkung handelt, welches auf aktuellen wissenschaftlichen Methoden beruht.

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Netzwerk-Trainer Vorstellung von Nina Steigerwald

Steigerwald.T

Erzähl uns etwas zu Deiner Person und stell Dich kurz vor.

Ich bin Nina Steigerwald, komme gebürtig aus Schleswig-Holstein und habe seit ich 14 bin, eigene Pferd(e). Von Anfang an war ich überzeugte Offenstallerin. Mein Weg im Umgang führte mich über das konventionelle Englischreiten über Western, Tellington-Arbeit und lange Wanderritte zur klassischen Reitweise. Zwei Jahre lang bin ich auch Distanzen geritten. Seit einigen Jahren reite ich kaum noch. Das wird sich aber ändern, wenn wir 2022 nach Südfrankreich auswandern, weil das das Ausreitgelände dort so schön ist. Natur und das Erleben von Stille sind mir sehr wichtig. Im Moment lebe ich mit meinem Mann und unserem Sohn auf einem Hof in Niedersachsen. Zwei Endmaß-Stuten und zwei Shettys genießen ihr Leben auf einem großartigen Trail und unserem bunten Spielplatz. Bald kommt ein Fohlen von rein geclickerten Elterntieren zur Welt und ich freue mich sehr darauf, mit dem Wissen von heute eine Pferdeseele in dieser Welt begleiten zu können. Wir haben auch noch einen Sheltie, Ostfriesische Milchschafe und viele Hühner und betreiben ein wenig Selbstversorgung.

Wie bist Du zum positiven Training gekommen? Was hat dazu geführt, dass Du diesen Weg des Trainings eingeschlagen hast?

Meine langjährige Freundin Katja Frey hat mich bei unseren Telefonaten immer wieder mit dem „Tüddeltanten-Training“, was sie in einer Hundeschule kennen und anwenden gelernt hatte, konfrontiert. Erst als sie mit ihrem Hund habe trainieren sehen und durch meine Schwangerschaft Pferde und Hunde nicht mehr wie gewohnt auslasten konnte, habe ich mit Clickern angefangen. Und war begeistert, wie schnell und anders Lernen gehen kann. Und dann wollte ich mehr darüber wissen. Welten taten sich auf!

Wie hat sich Dein Training in den letzten 5 Jahren verändert?

Ich schaue immer genauer hin, was in der Interaktion zwischen Mensch und Pferd passiert und nutze immer feiner die mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten. Beim Unterrichten geht es um eine Mischung von „Advanced training is just done basics well.“ (Ken Ramirez) und „Training ist ein Handwerk.“ (Bob Bailey)

Erzähl uns etwas zu Deiner Philosophie? Welche Werte sind Dir im Training mit Pferd und Mensch besonders wichtig?

Training ist nicht nur Clicken und Füttern, es ist eine Art der Kommunikation, bei der es mein vorrangiger Job ist, meine Ausdrucksweise so zu wählen, dass mein Gegenüber mich bestmöglich verstehen kann. Außerdem finde ich die Bedürfnispyramide von Ken Ramirez richtungsweisend: Ganz untern stehen biologische Bedürfnisse des Organismus: Futter, Wasser. Dann die artspezifischen: Sozialkontakt, Bewegung, frische Luft. Dann die Maßnahmen zur Gesunderhaltung: Hufpflege, etc. Training als Form von Enrichment ist die Spitze der Pyramide. Deswegen mag ich keine Kurse in Ställen geben, in denen die Pferde in Boxen gehalten werden: Wenn die Grundlagen nicht erfüllt werden, sollte man sich erst darum kümmern, bevor es an andere Inhalte geht.

Hast Du ein Spezialgebiet? Worin bist Du besonders gut? Was machst du besonders gerne?

Die letzten zwei Jahre standen vor allem im Zeichen von Medical Training. Es ist mir ein Anliegen geworden, damit für ein entspannteres und zufriedeneres Miteinander aller Beteiligten zu sorgen. Besonders gerne mache ich selbst mit meinen Ponys Horse Agility, weil es ein super Training für Kopf und Körper ist und enorm viel Spaß macht. Das Training mit instabilen Untergründen und Pferdewippen erfreut mich immer wieder, weil die Pferde sich körperlich so toll entwickeln. Bei meinem Unterricht kommt es mir besonders auf die Vorgänge im Training an, weniger auf die einzelnen Endverhalten des Pferdes. Nur wenn wir Menschen unser Verhalten an das unseres Pferdes anpassen können, kann es wirklich harmonisch werden. Die Ausbildung von verantwortungsvollen, empathischen und fundiert lerntheoretisch arbeitenden Trainern ist mir ein Anliegen.

Welcher Trainingsfall ist Dir besonders in Erinnerung geblieben?

Der junge Islandwallach Heri kam als letzte Chance nach Spätfolgen einer Verletzung zu mir auf den Hof. Nach elf Wochen Reha mit Geräte- und Wippentraining war er nicht mehr wiederzuerkennen. Er saugte die Inhalte auf wie ein Schwamm und entwickelte sich geistig und körperlich von Tag zu Tag weiter. Was mich aber später besonders beeindruckt hat: Wieder zuhause kam er in eine Jungpferdeherde und es wurde nicht weiter mit ihm gearbeitet. Zwei Jahre später war er zu einem Wochenendseminar wieder bei uns. Als ich mit ihm auf die Pferdewippe ging, war es, als sei keine Zeit vergangen gewesen: Er machte sofort wunderschöne Wipp-Wapps!

Was ist Deine größte Motivation, als Trainerin zu arbeiten?

Spaß, Freude am Miteinander, an gelungener Kommunikation, am achtsamen Zusammensein und das gute Gefühl, etwas in der (Pferde-) Welt zum Positiven zu verändern.

Wenn Du auf die letzten 10 Jahre zurückblickst, was ist Deiner Ansicht nach die wichtigste Entwicklung oder Veränderung im Pferdetraining?

Auf meiner ersten Equitana wurde ich mit den selbst gebastelten Wippen und dem „Leckerli reinstopfen“ wie ein Alien begutachtet. Heute ist es selbstverständlicher geworden, mit Futter zu belohnen.

Wenn Du noch mal an Deine Anfänge im positiven Training zurückkehren könntest, welchen Tipp würdest Du Dir heute selbst geben?

Mich nicht alleine auszuprobieren, sondern erst einmal lerntheoretische und handwerkliche Fähigkeiten zu schulen, bevor meine Tiere die auf diesem Weg zwangsläufig auftretenden Fehlinformationen ausbaden müssen.

Was würdest Du Dir für die Zukunft wünschen?

Lerntheorie für alle! Ein weit verbreitetes Wissen über die 4 Quadranten, dass die Menschen in der Interaktion aufmerksamer werden, ihr Pferd beobachten und lesen lernen und die so übermittelten Informationen in eine Aktion ihrerseits pro Pferd anpassen können. Weniger Schubladen und Label, mehr auf Verhalten schauen: Was TUST du? Was TUT dein Pferd? Was hat welche Konsequenzen? Ein Bewusstsein dafür, dass wir nicht nicht trainieren können, weil jegliches Zusammensein ein stetiger Informationsaustausch zwischen zwei Lebewesen beinhaltet.

Erzähl uns noch etwas über Deine Ausbildung und Deine Qualifikation?

Nach meiner Ausbildung zur Masseurin und med. Bademeisterin hatte ich als Pferdephysio gearbeitet und festgestellt, dass ich den Pferden nur nachhaltig helfen kann, wenn die Art des Reitens bzw. der vom Pferd verlangten Bewegung umgestellt wird. Als ich dann das Clickern kennenlernte, erschlossen sich plötzlich wahnsinnig viele Möglichkeiten, Krankengymnastik mit Spaß zu verbinden. Und vor allem: präventiv etwas zur Gesundheit beitragen zu können. Ich habe mich seit 2010 auf dem Scheuerhof bei Viviane Theby intensiv an Hühnern fortgebildet und bin inzwischen eine von derzeit sechs ***TOP-Trainern. Glücklicherweise konnte ich auch mehrmals Seminare beim Urgestein Bob Bailey besuchen. Parvene Farhoody hat mich ebenso inspiriert wie Ken Ramirez. Ich hatte in die Kurland-Arbeit hineingeschnuppert und ein TAG-Teach-Basics Seminar besucht. Seit 2018 bin ich HP für Psychotherapie.

Wo ist Dein Einzugsgebiet?

Europa

Welche Leistungen bietest du an?

Einzelstunden auf Hof Steigerwald; diverse Onlinekurse von Basics über Agility, Verladen bis hin zum Medical Trainer; Videocoaching; kostenlose Facebook-Themengruppen; Ausbildungen: Wippentrainer, Trainingsspezialist Pferd, Medical Trainer, Hühnerseminare

Was möchtest Du Einsteigern ins positive Training noch mit auf den Weg geben?

Habe Freude am Tun! Strebe danach, ein immer besserer Kommunikationspartner zu werden, bilde dich fort, hinterfrage alles, ändere dein Verhalten und du wirst spüren: Es ist zwar viel Lerntheorie, fühlt sich im Miteinander aber an wie Magie.

Kontaktdaten von Nina Steigerwald

Telefon: 0172 / 4252127
EMail: info@steigerwald-t.de
Online: Steigerwald.T  FacebookInstagram