[singlepic id=1420 w=320 h=240 float=right]Am 31.8. und 1.9.2013 fand das diesjährige Mittelalterliche Phantasie Spectaculum (MPS) in Hamburg Öjendorf statt. Das MPS ist das weltweit größte, reisende Mittelalter Kultur Festival. Im Öjendorfer Park bei Hamburg hatten sich in diesem Jahr mehr als 140 Heerlager mit insgesamt über 1200 Darsteller zusammen gefunden. Über 10.000 Besucher haben an diesem Wochenende das Festival besucht.

Tarek und ich waren in diesem Jahr mit von der Partie. Als mich eine Freundin bereits vor Monaten fragte, ob ich Lust habe, mit ihr dorthin zu fahren, war ich sofort Feuer und Flamme, denn seit ich vor einigen Jahren mit einer Jugendtheatergruppe auf dem MPS in Hohenweststedt gelagert habe, wollte ich unbedingt noch einmal dort hin zurück und in die mittelalterliche Kultur eintauchen – ganz privat und ohne Leistungsdruck.

Ein paar Tage vor dem Wochenende stand unsere Anreise unter einem schlechten Stern: sowohl mein Auto, als auch das Auto meiner Freundin haben kurzfristig ihren Dienst als Zugfahrzeug verzagt. Dank einer meiner Schülerinnen konnten wir dann doch am Freitag unsere „sieben Sachen“ packen und uns auf den Weg nach Öjendorf machen. Dort angekommen am Freitagmittag waren alle schon am Aufbauen ihrer Lager. Nach kurzer Zeit hatten wir dann das Lager gefunden, dem wir angehörten: Clemmys Guttata. Das ist übrigens der lateinische Name der Tropfenschildkröte. Nach kurzer „Lage(r)besprechung“ bauten wir die Paddocks für unsere Pferde auf und machten uns dann an unser Zelt, für das wir bedeutend mehr als 2 Leute brauchten.

Den Pferden machte der Trouble bisher erstaunlich wenig aus. Am Abend haben wir uns dann noch einmal auf die Rücken unserer Pferde geschwungen um die Möglichkeit zu nutzen, das riesige Gelände erstmal ohne Besucher zu erkunden. Gute Idee! Wahnsinn, was da an Einflüssen auf unsere Pferde einwirkte. Offene Feuer, Pyrotechnik, klirrende Schwerter, schreiende Kinder (und Männer) und jede Menge lauter Musik bei den Soundchecks. Aber das alles machte unseren Pferden nichts aus. Denn das war gar nichts gegen: Kabelabdeckungen auf dem Boden! Diese schwarzen, pferdefressenden Gummidinger waren unseren Pferden gar nicht geheuer und beförderten mich kurzerhand auf den Hals meines Pferdes. Nach und nach wurden diese allerdings ungefährlicher und bald schon stellten sie kein Problem mehr dar.

Der Abend war gemütlich und am Lagerfeuer genossen wir die Nacht bei Gitarrenmusik und Lagerspielen, bis die Müdigkeit über uns hereinbrach.

[singlepic id=1410 w=320 h=240 float=left]Am Morgen war ich irgendwie als erstes wach und machte mich daran, das Heerlagerchaos vom Vorabend zu beseitigen. Das ist gar nicht so einfach im Mittelalter, denn warmes Wasser zum Abwaschen muss man erst über dem Feuer erhitzen 😉 Da wir das Feuer für das Rührhei sowieso brauchten, traf sich das ganz gut.

Und dann machten wir uns erstmal auf die Suche nach einer nähergelgenen Wasserstelle. Die nächste war wenigstens nur 100m entfernt im „Dixiland“. 100m können allerdings ganz schön lang sein, wenn man ein Pferd hat, dessen Hobby das umschmeissen des Tränkebottich ist *grummel*

Nach der Versorgung und einem kurzen Frühstück mit dem Lager, zogen wir uns und unsere Pferde um, denn wir wollten bei der Eröffnung des Marktes mitreiten. Wir haben uns das Spektakel erstmal von weitem angesehen. Als wir sichergestellt hatten, dass unsere Pferde nicht reißaus nehmen würde, haben wir uns dann in den Zug der Heerlager gewagt und ich konnte mit Tarek sogar ein Stück unser Lagerbanner tragen. Einmal haben sie sich dann doch erschreckt, als im Gewusel die Menge lostobte. Aber ansonsten haben beide Pferde einen großartigen Job gemacht.

Auch am Nachmittag haben wir noch eine kleine Runde auf dem Gelände gedreht und uns noch mal vom Gelände entfernt um die Pferde ein Stück galoppieren zu lassen.

Der Samstagabend war für beide Pferde eine ziemliche Herausforderung. Obwohl unser Lager am äußeren Rand des Geländes lag, war die Musik sehr laut. Die Konzerte gingen von ca. 20 Uhr bis nach 1 Uhr nachts und sogar die Besucher selbst beklagten sich über die Lautstärke. Klar, dass es für unsere Pferde eine ganz schöne Belastung war. Zugegeben habe ich mich da das einzige Mal an diesem Wochenende gefragt, ob man den Pferden das unbedingt zumuten musste. Während das Nachbarpferd nervlich ziemlich strapaziert war, hat Tarek allerdings ruhig vor sich hingefressen und sich zum Schlafen sogar hingelegt. Selbst das Feuerwerk und die Kanonenschläge konnten ihn nicht aus der Ruhe bringen – mich allerdings schon eher!

[singlepic id=1430 w=320 h=240 float=right]Außerdem hatte ich seit langem mal wieder Gelegenheit, meinem Feuer-Hobby nachzugehen und die Feuerfächer auszupacken.

Sonntagvormittag hatten wir geplant erneut der Markteröffnung beizuwohnen. Mit diesen Menschenmassen hatten wir allerdings nicht gerechnet, so dass wir uns dann entschlossen, uns Ganze eher von weitem anzuschauen und ein klein wenig vor uns hinzubodenarbeiten 🙂 Dem Friesen merkte man die Strapazen des Wochenendes schon an, so dass wir uns dann bald auf den Weg zum Lager zurück machten.

Am Lager hatten wir dann sogar noch mal die Möglichkeit ein paar Fotos zu machen. Vielen Dank dafür an Jan von www.seelenschreiber.de 🙂 Ich bin wirklich unglaublich stolz auf Tarek. Nicht nur, dass er sich auf dem Wochenende so großartig benommen hat und sein Vertrauen so bewiesen hat. Das er sich in dem ganzen Trouble dann auch noch hingelegt hat, damit hätte ich tatsächlich nicht gerechnet. Das Ergebnis könnt ihr im Anhang übrigens sehen 😉

Ich kann jedenfalls sagen: ein grandioses Wochenende im Mittelalter. Ich freue mich auf das nächste Jahr, wir sind sicher wieder dabei!

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