Den Grundstein der Ausbildung von Tieren über Konditionierung legte 1938 der amerikanische Forscher B.F. Skinner. In der sogenannten Skinner-Box untersuchte er zusammen mit seinen Schülern das Lernverhalten von Tieren. Dies geschah mit Hilfe von Futterautomaten, wie die Tiere auf die regelmäßige Gabe von Futter reagierten. Als eines der Futtermagazine klemmte, stellte man fest, dass die Tiere sich verhielten, als hätten sie Futter bekommen. Das „Click“ des Automaten war klassisch konditioniert worden und zumindest für einige Zeit quasi gleichbedeutend mit der Gabe des Futters.
Die ersten praktischen Anwendungen fanden bereits in den frühen 40er Jahren statt. Einen Beleg dafür liefert zum Beispiel der Film „Patient like the Chipmunks“, in dem ein Hund offensichtlich mit einem Clicker trainiert wurde. 1943 gründeten ehemalige Schüler von B.F. Skinner die Firma „Animal Behavior Enterprise“, in der Tiere für Film und Fernsehen ausgebildet wurden.
[singlepic id=1361 w=320 h=240 float=left]In den 60er Jahren hielt das Clickertraining Einzug in den Ozeanarien, wobei es in erster Linie um das Training von Delphinen ging. Hier versuchte man diese Tiere zu dressieren und ihnen Kunststücke beizubringen, was anfangs auch über die herkömmlichen Methoden der Zirkustrainer gelang. Allmählich wurde es jedoch anspruchsvoller und schwieriger, die Tiere zu trainieren. Wenn sie genug hatten, schwammen sie einfach weg. Wie also trainiert man Tiere, die sich ganz einfach unserem Einfluss entziehen können? Man versuchte einiges, bis man sich dann auf Verhaltensforschung bezog und begann, die Tiere mittels operanter Konditionierung zu trainieren. Karen Pryor verband die positive Bestärkung mit einem Markersignal (sich beziehend auf die Versuche von B.F. Skinner) und erzielte bahnbrechende Erfolge. Die Tiere lernten ein Signal, welches immer dann ertönte, wenn sie etwas richtig machten und sie darauf hinwies, dass es jetzt eine Belohnung geben würde. Man hatte eine Möglichkeit gefunden, die Tiere über eine Distanz hinweg zu bestärken und schlussendlich zu belohnen, so dass sie ihr Verhalten mit etwas positivem in Verbindung brachten. Sie lernten, das Lernen Spaß macht und hatten so keinen Grund mehr, sich der Einwirkung der Trainer zu entziehen, sie blieben freiwillig.
Zwischen 1950 und 1980 folgten einige Veröffentlichungen zum Thema Tierausbildung, insbesondere auch Hundeausbildung, richtig populär wurde das Clickertraining jedoch erst, als Karen Pryor ihre Erfahrungen mit der operanten Konditionierung (und auch mit dem Clicker) in einem Buch niederschrieb. Ihr Buch „Dont’t shoot the dog“ wurde ein Bestseller und gilt noch heute als Referenzwerk für das Training von Tieren. Sie trug im Wesentlichen dazu bei, dass das Clickertraining auch bei anderen Tierarten eingesetzt wurde, zuerst bei Hunden und nun in den letzten Jahren, schätzen auch immer mehr Pferdetrainer das Training mit dem Clicker.
Weitere Artikel dieser Reihe:
Achtung: Dies ist nur ein Teil einer Reihe von Artikeln, nämlich der erste davon 😉 Der Rest folgt in den nächsten Tagen …
Schön die auch mal über die Entstehung vom Clickern zu lesen.