Startseite > Clickerlexikon

Time-Out ist eine Form der negativen Strafe (P-), bei der die Möglichkeit zur Verstärkung vorübergehend entzogen wird, bevor eine Verstärkung erfolgt ist. Es handelt sich um eine Methode der operanten Konditionierung, die darauf abzielt, unerwünschtes Verhalten weniger lohnenswert zu machen, indem das Tier vorübergehend keinen Zugang zu möglichen Verstärkern erhält. Ziel ist es, eine unerwünschte Verstärkung zu verhindern und das Verhalten langfristig zu reduzieren.

Damit Time-Out wirksam ist, muss das Tier den Zusammenhang zwischen seinem Verhalten und dem Verlust der Möglichkeit zur Verstärkung erkennen. Die Dauer des Time-Outs sollte dabei angemessen sein – zu kurze Time-Outs können unwirksam sein, während zu lange Time-Outs zu Frustration oder Verwirrung führen können.

Beispiel: Der Mensch möchte das Training beginnen, aber das Pferd, dass noch auf dem Paddock ist, drückt gegen das Tor und legt die Ohren an. Der Mensch entfernt sich vom Tor und wartet, bis das Pferd sich ruhig verhält. Dadurch lernt das Pferd, dass ruhiges Verhalten zum gewünschten Verstärker führt, während Drängeln den Zugang zu diesem verhindert.

Abgrenzung zu anderen Konzepten: Time-Out unterscheidet sich von Response Cost, da dort ein bereits erhaltener Verstärker entzogen wird, während beim Time-Out lediglich die Möglichkeit zur Verstärkung vorübergehend entzogen wird. Zudem unterscheidet sich Time-Out von Löschung, da hier nicht jegliche Verstärkung für ein Verhalten ausbleibt, sondern gezielt eine zeitlich begrenzte Unterbrechung der Verstärkung erfolgt. Beide Konzepte verfolgen jedoch das gleiche Ziel – die Reduktion unerwünschten Verhaltens durch das Verhindern von Verstärkung.