[singlepic id=1381 w=320 h=240 float=right]Das Belohnen mit Futter ist im Clickertraining eine Selbstverständlichkeit. Auch im konventionellen Pferdetraining weiß man die Vorzüge des Futterlobs immer mehr zu schätzen. Belohnt man nur hin und wieder die ein oder andere gute Leistung, lassen sich relativ unbedenklich herkömmliche Leckerlis verwenden. Doch je mehr man mit Futter belohnt, desto wichtiger ist die Frage, „Was nehme ich zum Belohnen?“ Gerade beim Clickern verwendet man bei bestimmten Lektionen schon mal größere Mengen an Belohnungen.

Grundsätzlich bietet sich in größeren Mengen alles an, was ernährungstechnisch vertretbar ist. Das heißt, das Leckerlis aufgrund der zu fütternden Menge als Standartbelohung ausscheiden, da diese häufig zusätzlich mit Vitaminen angereichert sind und auch eine gewisse Menge Zucker enthalten. So richtig weiß man eigentlich nie, was in welcher Zusammensetzung nun enthalten ist. Man kommt hier sehr schnell zu einer eventuell bedenklichen Menge und wirft die gesamte Fütterungsplanung über den Haufen, abgesehen davon, dass eine Überversorgung grundsätzlich nicht gut für das Tier ist.

Für die herkömmliche Belohnung einer guten Leistung eignet sich vor allem eher nährstoffarmes Futter. Natürlich muss man hierbei die Vorlieben des Pferdes berücksichtigen, denn natürlich soll das Futter gerne gefressen werden und es sich für das Pferd lohnen, etwas zu tun. Wer sich ein bisschen umguckt, hat dennoch eine gute und gesunde Auswahl. Hervorragend geeignet sind Möhren, die zu Scheiben geschnitten werden. Je nach Pferdegröße können sie in kleinere oder größere Scheiben geschnitten werden. Gefressen werden Sie von den meisten Pferden gern. Allerdings kostet es immer etwas Zeit, die Möhren zu schneiden und zu bestimmten Jahreszeiten und Temperaturen gestaltet sich die Lagerung schwierig. Und wehe dem, der die Möhren nach dem Futter in eine der Taschen vergisst … Gleiches gilt für Äpfel, die jedoch aufgrund des höheren Fruchtzuckergehalts auch eher in Maßen zu genießen sind. Eine weitere gesunde Alternative sind getrocknete Hagebutten, die eine handliche Größe besitzen und zudem recht preisgünstig sind. Hagebutten bieten sich unter anderem auch für EMS und Rehepferde an. Leider ist es ein Glücksspiel, ob das Pferd nun Hagebutten mag oder nicht.

Eine sehr praktische, günstige und handliche Alternative ist herkömmliches Futter, welches sich entsprechend der Vorlieben und gesundheitlichen Bedürfnisse des Pferdes anschaffen lässt. Allerdings lässt dieses sich schwerer zu dosieren. Vereinzelt findet man jedoch auch größer pelletiertes Futter, welches „sauber“, gut zu dosieren, günstig und haltbar ist 😉 Obendrei auch durchaus in einer vertretbaren Nährstoffzusammenstellung. An dieser Stelle möchte ich gern einmal etwas Schleichwerbung machen, damit ihr euch die lange Suche sparen könnt. Vielfach im Einsatz ist von Eggersmann „Horse & Pony Vollkorn Pellets“ oder „Kombi Pellets“ die es als 10mm Pellets gibt. Mit einem 25 Kilo Sack kommt man sehr lange hin und es ist zudem eine sehr günstige Alternative.

Ich finde die Anforderungen an die Größe der Leckerlis nicht unerheblich. Meine Erfahrung zeigt, dass sehr kleine Leckerlis von großen Pferden manchmal quasi einfach „inhaliert“ werden und das Pferd die Belohnung dann gar nicht richtig wahrnimmt. Es ist aber auch eine Frage des Trainings, wie das Pferd das Futter aus der Hand nimmt. Ich übe daher das „Futter nehmen“ gerade mit solchen Pferden indem ich das Futter auf der flachen Hand und kurz vor dem Mauk anbiete, so dass das Pferd lernt, die Leckerlis vorsichtig mit den Lippen zu nehmen und nicht „die halbe Hand“ im Mund verschwindet, auch in der Hoffnung, dass das Pferd die Belohnung besser „verarbeitet“ und so auch weniger Füttern zu können.

Eine neue Entdeckung habe ich auch bei Loesdau gemacht, die nun sogar spezielle „Clicker Leckerlis“ anbieten. Für 3,95 EUR erhält man ein Kilo der wirklich kleinen und leichten Leckerlis. Die Größe ist tatsächlich ziemlich perfekt, als Inhaltsstoffe sind lediglich Mais und Palmfett angegeben. Eine gewisse Sorgfalt schadet dennoch nicht.

Für eine besonders gute Leistung sollte man sich auch eine besonders hochwertige Belohnung einfallen lassen. Denn durch die Qualität der Belohnung, lässt sich durchaus ein zusätzlicher Motivationsschub erreichen. Es macht Sinn, die Qualität der Belohnung der Qualität der Leistung in gewisser Weise anzupassen. Hier bietet sich alles an, was das Pferd als ebensolche anerkennt. In diesen Maßen lassen sich ohne weiteres herkämmliche Leckerlis zu verwenden. Ich verwende gerne Kanne Energiebarren, weil ich diese von den Inhaltsstoffen angemessen finde und mein Pferd sie gern frisst. Alles stehn und liegen lassen Tarek und Tobi jedoch für „Lobs“ von St. Hippolyt, die den unschlagbaren Vorteil haben, dass sie sich perfekt auch noch einmal durchbrechen lassen. Für mich ein nicht unwichtiges Kriterium für den Einsatz beim Clickern. Aber gerade bei der Auswahl von „Jackpot-Belohnungen“ sollte zunächst die Vorliebe des Pferdes entscheiden, denn dieser sollte einen besonders hohen Anreiz für das Pferd darstellen.

Die richtige Auswahl des Belohnungsfutter ist also auch ein Apell an die Verantwortlichkeit des Pferdebesitzers und -trainers, die Art und Menge der unterschiedlichen Belohnungsvarianten angemessen auszuwählen und nicht eine sorgfältig abgestimmte Fütterung so „versehentlich“ über den Haufen zu werfen. Ein genauer Blick auf die angegebenen Inhaltsstoffe sollte auch für uns zum Grundrepertoire gehören 😉 Und was meint ihr dazu?