Das Least Reinforcing Scenario (LRS) bzw. der Least Reinforcing StimulusEin Reiz, häufig auch Stimulus genannt, ist eine äußere oder innere Einwirkung, die ein Lebewesen wahrnimmt und die eine Reaktion auslösen kann, aber nicht muss. Reize können aus der Umwelt... » Weiterlesen ist eine reaktive Methode, die im Zootiertraining entwickelt wurde, insbesondere im Training mariner Säugetiere. Sie wurde in den 1980er Jahren bei SeaWorld von Chuck Tompkins und Ted Turner entwickelt, um auf Fehlverhalten von Tieren ohne Strafen oder aversiveAversiv beschreibt etwas, das als unangenehm oder abstoßend wahrgenommen wird und das ein Lebewesen vermeiden möchte. Ein aversiver Reiz kann physisch, sensorisch oder sozial sein. Beispiele: • Ein Pferd kann... » Weiterlesen Maßnahmen zu reagieren. Statt unerwünschtes VerhaltenVerhalten bezeichnet alle äußeren und inneren Aktivitäten eines Lebewesens, die durch Reize aus der Umwelt oder aus dem eigenen Körper ausgelöst werden. Es umfasst sowohl bewusste als auch unbewusste Handlungen... » Weiterlesen zu bestrafen oder zu ignorieren, erfolgt eine kurze, neutrale Pause von 2 bis 3 Sekunden, in der das Tier keine Verstärkung erhält, aber auch keiner negativen KonsequenzEine Konsequenz ist das Ergebnis oder die Folge eines Verhaltens, das sich direkt auf zukünftiges Verhalten auswirken kann. Konsequenzen spielen eine zentrale Rolle in der operanten Konditionierung, da sie darüber... » Weiterlesen ausgesetzt wird. Anschließend bekommt es eine neue Gelegenheit, das gewünschte Verhalten zu zeigen und dafür belohnt zu werden.
Während LRS ursprünglich im Training von Delfinen und Orcas genutzt wurde, hat es sich heute als fester Bestandteil des modernen Tiertrainings etabliert. Besonders Ken RamirezKen Ramirez ist eine der einflussreichsten Persönlichkeiten im Bereich des modernen Clickertrainings. Mit über 50 Jahren Erfahrung in der Tierpflege und -ausbildung hat er die Prinzipien der positiven Verstärkung kontinuierlich... » Weiterlesen hat die Methode weiterentwickelt und in verschiedene Trainingskonzepte für unterschiedliche Tierarten integriert. Die Methode wird nicht als Bestrafung verstanden, sondern als eine möglichst neutrale Reaktion auf Fehler, die dazu dient, unerwünschtes Verhalten nicht versehentlich zu verstärken, aber auch keine negativen Nebenwirkungen wie StressStress ist eine körperliche und emotionale Reaktion auf eine Herausforderung, Belastung oder Bedrohung. Er entsteht, wenn ein Lebewesen eine Situation als herausfordernd oder überwältigend wahrnimmt und sich anpassen muss. Stress... » Weiterlesen oder FrustrationFrustration ist eine emotionale Reaktion, die auftritt, wenn ein Lebewesen daran gehindert wird, ein erwartetes Ziel zu erreichen oder eine gewohnte Belohnung zu erhalten. Sie entsteht besonders dann, wenn ein... » Weiterlesen zu erzeugen.
Auch wenn LRS erst nach einem Fehler angewendet wird, ist das übergeordnete Ziel eines strukturierten Trainings, die Wahrscheinlichkeit von Fehlern so gering wie möglich zu halten. Eine klare Kommunikation, gut aufgebaute Trainingsschritte und gezielte Verstärkung helfen, Missverständnisse zu vermeiden. Wenn dennoch ein Fehler auftritt, ermöglicht LRS eine faire und vorhersehbare Reaktion, die das Tier nicht verunsichert und ihm direkt eine neue Möglichkeit gibt, das gewünschte Verhalten zu zeigen. Damit unterstützt LRS eine vertrauensvolle Zusammenarbeit und eine stressfreie Lernumgebung.
Neueste Kommentare