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Control (Kontrolle) ist ein fundamentales Grundbedürfnis, da sie einem Individuum die Möglichkeit gibt, aktiv Einfluss auf seine Umwelt und sein eigenes Verhalten zu nehmen. Kontrolle bedeutet, dass Handlungen vorhersehbare und verständliche Konsequenzen haben, sodass das Individuum seine Umgebung nicht nur passiv ertragen, sondern sie aktiv mitgestalten kann.

Aus evolutionsbiologischer Sicht ist Kontrolle essenziell für Überleben und Wohlbefinden. Tiere und Menschen, die ihre Umwelt beeinflussen können – sei es durch Flucht vor Gefahren, das gezielte Suchen von Ressourcen oder das Etablieren von stabilen sozialen Strukturen – haben einen evolutionären Vorteil. Ein Mangel an Kontrolle führt häufig zu Stress, Unsicherheit und erlernter Hilflosigkeit, weil das Individuum keine Möglichkeit sieht, unangenehme Situationen aktiv zu verändern.

Ein Beispiel aus dem Alltag:

  • Ein Pferd, das jederzeit entscheiden kann, ob es sich einem Trainingsprozess nähert oder sich entfernt, hat Kontrolle über seine Teilnahme.
  • Ein Pferd, das in einer unangenehmen Situation keine Möglichkeit zur Beeinflussung hat, weil es festgehalten oder durch Druck zur Mitarbeit gezwungen wird, empfindet Kontrollverlust, was zu Stress oder Widerstand führen kann.

Kontrolle ist also nicht nur ein angenehmer Zustand, sondern ein grundlegendes psychologisches und physiologisches Bedürfnis, das Sicherheit, Vorhersehbarkeit und emotionale Stabilität schafft. Sie ist eng mit Autonomie, Wahlfreiheit (Freedom of Choice) und Wohlbefinden verknüpft – je mehr echte Kontrolle ein Individuum über sein eigenes Leben hat, desto ausgeglichener und stressresistenter ist es.