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Triggerstacking bezeichnet das Aufbauen mehrerer belastender Reize (Trigger) in kurzer Zeit, wodurch die emotionale Reaktion eines Tieres stärker als gewöhnlich ausfällt. Einzelne Trigger können das Tier bereits stressen, doch wenn mehrere solcher Reize hintereinander oder gleichzeitig auftreten, kann die Belastung so hoch werden, dass es nicht mehr in der Lage ist, sich selbst zu regulieren. Dadurch steigt die Wahrscheinlichkeit für starke Reaktionen wie Flucht, Abwehr oder erlernte Hilflosigkeit.

Jeder einzelne Trigger löst eine Stressreaktion im Nervensystem aus, oft begleitet von einer erhöhten Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin. Wenn das Tier keine Möglichkeit hat, sich zwischen den Reizen ausreichend zu entspannen und Stress abzubauen, summiert sich die Erregung, und eine zunächst unproblematische Situation kann zu einer Überreaktion führen.

Beispiel für Triggerstacking

Ein Pferd wird aus seiner Herde geholt (erster Trigger: soziale Trennung). Während es auf dem Reitplatz steht, beginnt es bereits unruhig zu werden. Dann knallt plötzlich eine Tür zu (zweiter Trigger: lauter Knall). Kurz darauf nähert sich ein Mensch mit einem Regenschirm (dritter Trigger: unbekannter Gegenstand). Obwohl das Pferd unter normalen Umständen auf einen Regenschirm nicht stark reagieren würde, eskaliert die Situation, weil die vorhergehenden Reize bereits für eine hohe Stressbelastung gesorgt haben.

Warum ist Triggerstacking wichtig im Training mit positiver Verstärkung?

In der positiven Verstärkung wird Wert darauf gelegt, dass das Tier in einem lern- und kooperationsfähigen Zustand bleibt. Erkennt man Triggerstacking frühzeitig, kann man:

  • Trainingssituationen anpassen, um Überforderung zu vermeiden.
  • Dem Tier mehr Kontrolle und Entspannung ermöglichen.
  • Durch Desensibilisierung und Gegenkonditionierung einzelne Trigger entschärfen.

Ein gezieltes Stressmanagement hilft dabei, Triggerstacking zu vermeiden und das Wohlbefinden des Tieres langfristig zu verbessern.